Experiment - Defekte Disketten erneuern

Durch ein YouTube-Video, welches ich durch Zufall fand, das die Wiederherstellung defekter Disketten demonstrierte, wurde mein Interesse geweckt. Wer sich mit älteren Computern beschäftigt, kennt dieses Phänomen. Disketten, die jahrelang oder sogar jahrzehntelang einwandfrei funktionierten, können plötzlich unlesbar werden. Dies ist völlig normal und hat verschiedene Ursachen. In dem erwähnten Video wurde die Magnetisierung bzw. Löschung der Disketten mit einem Magneten durchgeführt, wodurch diese wieder funktionsfähig wurden. In diesem Experiment überprüfe ich die Wirksamkeit dieser Methode.


Bevor es losgeht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
  • Dies ist ein Experiment und keine Anleitung.
  • Der Magnet sollte nicht in der Nähe von magnetischen Datenträgern, wie Disketten oder Festplatten, platziert werden, auf denen sich Daten befinden. In diesem Fall ist der Schreibschutz wirkungslos.
  • Das Formatieren oder Beschreiben einer Diskette führt zum unwiderruflichen Löschen aller darauf gespeicherten Daten.
  • Disketten sind nicht für die Speicherung wichtiger Daten geeignet.
  • Führe eine Datensicherung durch, falls du beabsichtigst, diesen Vorgang selbstständig auszuführen.
  • Für Schäden, die direkt oder indirekt aus dieses Experiment entstehen, wird keine Haftung übernommen.

Wieso sind Disketten irgendwann nicht mehr lesbar?

Disketten können im Laufe der Zeit aufgrund verschiedener Faktoren ihre Lesbarkeit verlieren. Mit der Zeit kann sich die Magnetschicht abnutzen oder verschlechtern, was zu einem Verlust der Magnetisierung und damit zur Unlesbarkeit der Daten führt. Darüber hinaus kann Oxidation die Magnetschicht ebenfalls unlesbar machen.  Umwelteinflüsse wie hohe Temperaturen, Feuchtigkeit oder andere ungünstige Bedingungen können Disketten ebenfalls beschädigen.  Schließlich können unsachgemäße Behandlung, Staub oder Kratzer zu irreparablen Schäden führen, die auch durch eine Neumagnetisierung nicht behoben werden können.

So wurde getestet

Der Test wurde für sämtliche Disketten in identischer Weise durchgeführt.
  1. Die Diskette wurde mit der Greaseweazle-Hardware beschrieben und gleichzeitig einer Fehleranalyse unterzogen.
  2. Bei der Feststellung von Fehlern wurde ein Magnet in einem Abstand von etwa 5 Millimetern an die Diskette gehalten. Anschließend wurde die Diskette in einer kreisförmigen Bewegung auf beiden Seiten für ungefähr 10 Sekunden magnetisiert.
  3. Danach wurde der Schreib- und Prüfvorgang wiederholt.
  4. Bei erneuten Fehlern wurden die Punkte 2 und 3 erneut durchgeführt.
Magnete sind in unterschiedlichen Stärkeklassen erhältlich. Im Rahmen dieses Tests wurde ein Magnet mit einer angeblichen Zugkraft von 200 Kilogramm eingesetzt.

Das Ergebnis

Das Ergebnis dieses Tests entsprach nicht meinen Erwartungen. Die Mehrheit der 3,5”-Disketten konnte nach der Magnetisierung wiederhergestellt werden. Bei den 5,25”-Disketten hingegen war dies nicht möglich; keine einzige Diskette konnte gerettet werden.


Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob die vorgenommene “Reparatur” von dauerhaft sein wird. Angesichts des bereits bestehenden Schadenszustands der Disketten habe ich versucht, die Magnetisierung bei den defekten 5,25”-Disketten mehrfach durchzuführen. Obwohl einige Fehler behoben werden konnten, war die Diskette nach wiederholter Behandlung nicht mehr funktionsfähig.

Fehlerhafte Amiga Disketten verwenden

Es ist offensichtlich, dass Disketten nicht für die Speicherung wichtiger Daten geeignet sind. Insbesondere bei defekten Disketten ist deren Verwendung abzuraten. Als Alternative zu Diskettenlaufwerken empfiehlt sich das Gotek-Laufwerk. Sollten Disketten jedoch weiterhin verwendet werden, ist das folgende Programm zu empfehlen. In der Zeit, als Disketten eine weit verbreitete Datenspeicherlösung darstellten und mit hohen Kosten verbunden waren, stellte der plötzliche Defekt einer Diskette ein erhebliches Problem dar. Folglich wurden Programme entwickelt, die Disketten formatierten und fehlerhafte Sektoren ausschlossen, um den verbleibenden Speicherplatz verwenden zu können. Eines dieser Programme trägt den Namen „Allowbad“. Die Ausführung erfolgt in der Shell unter Angabe mindestens zweier Parameter: des Laufwerks und des frei wählbaren Diskettennamens.


Beachte, dass die Diskette im ausgewählten Laufwerk unwiderruflich gelöscht wird. Nach Abschluss dieses Vorgangs sollte die Diskette erneut beschreibbar sein. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Fehler nicht korrigiert, sondern lediglich übersprungen werden. Sollte die Diskette mit einem normalen Formatierungsprogramm neu formatiert werden, treten die Fehler erneut auf.

[Update] Ergebnisse nach einigen Monaten

Die bearbeiteten Disketten, die nach der Magnetbehandlung wieder fehlerfrei waren, wurden nach mehreren Monaten mittels Stichproben erneut getestet. Bei einer Diskette traten erneut Fehler auf, während bei den übrigen derzeit keine festgestellt wurden.