Das Gotek-Laufwerk im Detail - Teil 5 - Intern oder extern?

Nachdem das Gotek-Laufwerk nun geflasht und nach unseren Wünschen konfiguriert ist, erfolgt der Einbau in einen Amiga. Das Gotek-Laufwerk ist mit einer Vielzahl von Amigas kompatibel. Die Anforderungen sind entsprechend unterschiedlich. In diesem Abschnitt wird die Möglichkeit behandelt, das Laufwerk in den Amiga einzubauen oder es alternativ als externes Laufwerk zu verwenden.


Bevor es losgeht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
  • Der DF0/DF1-Adapter wird zwischen den Even CIA (MOS 8520A) und dessen Sockel gesteckt. Achte auf die Ausrichtung der Kerbe des Adapters. Ein falsch eingesteckter Adapter kann den Amiga beschädigen.
  • Arbeite ausschließlich im spannungsfreien Zustand an der Hardware.
  • Um statische Aufladungen zu vermeiden, sollte ein antistatisches Armband getragen werden.
  • Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstehen.

Inhaltsverzeichnis dieser Anleitung (Teil 5)

  • Einbau intern Amiga 500/600
  • Einbau intern Amiga 2000/4000
  • Extern (Alle Amiga)
  • Externes Gehäuse (Alle Amiga)
  • DF0/DF1 Bootselector
  • Von DF1 booten ohne Bootselector

Einbau intern Amiga 500/600

Der Gotek Floppy Emulator wurde nicht exklusiv für den Amiga entwickelt, sondern auch für eine Vielzahl anderer Systeme. Ein Austausch des ursprünglichen Diskettenlaufwerks ist daher nicht möglich. Für die Montage sind geeignete Halterungen erforderlich. Dadurch ist eine feste Montage des Gotek-Emulators möglich, während er weiterhin von außen bedienbar bleibt. Die Halterungen sind in verschiedenen Online-Shops erhältlich.


Für den 3D-Druck der Halterung ist lediglich ein 3D-Drucker erforderlich. Auf der Website www.thingiverse.com finden wir eine große Auswahl an 3D-Drucker-Objekten. Beachte, dass dadurch der Einsatz bestimmter Mods nicht möglich ist. Es gibt jedoch zahlreiche Lösungen für dieses Problem. Soll das Display nach außen gelegt werden, ohne ein zusätzliches Gehäuse zu erwerben oder zu drucken, besteht die Möglichkeit, es mit Doppelkleber seitlich am Amiga zu befestigen. Das Gehäuse des Amigas bleibt intakt und das Display ist gut versteckt. Das folgende Bild zeigt ein A1200NET Amiga 500 Gehäuse mit extern montiertem OLED-Display.


Die Taster am Gotek-Laufwerk sind zwar zugänglich, jedoch etwas zu kurz. Es besteht die Möglichkeit, diese durch längere zu ersetzen.

Einbau intern Amiga 2000/4000

Für den Einbau in einen Amiga 2000 oder 4000 ist eine neue Blende erforderlich, da das Gotek-Laufwerk etwas niedriger ist. Ein Beispiel hierfür ist diese Blende: www.thingiverse.com. Ein Vorteil ist, dass Mods wie OLED-Displays und Drehregler problemlos verwendet werden können. Natürlich ist es auch möglich, den Gotek-Floppy-Emulator als zweites Laufwerk einzubauen. Damit das Gerät als DF1-Laufwerk erkannt wird, muss der Jumper von S0 auf S1 umgesteckt werden.

Extern (Alle Amiga)

Der Einsatz eines externen Floppy-Emulators bietet klare Vorteile: Die Hardware des Amigas muss nicht geöffnet werden und das vorhandene Diskettenlaufwerk kann weiterhin genutzt werden. Des Weiteren stellt es eine praktische Lösung dar, wenn man mehr als einen Amiga besitzt, da es nicht notwendig ist, in jeden Amiga ein Gotek-Laufwerk einzubauen. Allerdings weist diese Methode auch einen Nachteil auf. Es ist zwar möglich, vom externen Laufwerk zu booten, aber nicht alle Programme unterstützen dies (siehe weiter unten unter “Booten von DF1 ohne Switch”). Der Inhalt der gemounteten Images kann selbstverständlich weiterhin gelesen werden.

Es gibt viele fertige Adapter zu kaufen, beispielsweise bei eBay. Alternativ kann man auch selbst einen bauen: www.pcbway.com. Damit das Gerät als DF1-Laufwerk erkannt wird, muss der Jumper von S0 auf S1 umgesteckt werden.

Externes Gehäuse (Alle Amiga)

Für den externen Betrieb des Gotek-Laufwerks wird ein Gehäuse benötigt. Selbstverständlich kann auch das originale Gotek-Gehäuse verwendet werden.


Es gibt eine Vielzahl verschiedener Gehäusevarianten. Auf den bekannten Online-Portalen findet man eine große Auswahl. Wer einen 3D-Drucker besitzt, kann beispielsweise auf www.thingiverse.com aus einer Vielzahl von Gehäusen wählen.

DF0/DF1 Bootselector

Wie bereits erwähnt, kann das Gotek-Laufwerk zwar als DF1 betrieben werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass viele Programme davon ausgehen, dass das Laufwerk DF0 das Bootlaufwerk ist, und brechen den Bootvorgang ab. Abhilfe schafft ein DF0/DF1-Umschalter für den Amiga 500 und 2000 und 3000. Dieser ändert, wie der Name schon sagt, die Laufwerksbezeichnung. In der Folge wird das externe Laufwerk als DF0 erkannt. Somit kann beliebige Software vom Gotek geladen werden. Der Adapter ist online in verschiedenen Varianten erhältlich.


Es besteht auch die Möglichkeit, einen Bootselector selbst zu bauen, beispielsweise diesen: www.pcbway.com. Bei einigen Varianten ist ein externer Schalter erforderlich, mit dem die Laufwerke gewechselt werden können. Andere werden durch eine Tastenkombination oder durch längeres Drücken der Reset-Tastenkombination umgeschaltet. Für die dauerhafte Verwendung des Gotek-Laufwerks als DF0 ist kein Schalter erforderlich. Der Adapter wird zwischen das Even CIA (MOS 8520A) und dessen Sockel gesteckt. Dabei ist auf die Ausrichtung der Kerbe des Adapters zu achten. Ein falsch eingesteckter Adapter kann den Amiga beschädigen.


Beim Amiga 600, 1200 und 4000 kann der beschriebene Adapter nicht verwendet werden, da die entsprechenden ICs ohne Sockel direkt auf die Platine gelötet wurden. Für diese Maschinen gibt es jedoch Sonderlösungen. Siehe Amiga 600 und 1200. Für den Amiga 4000 scheint es hingegen noch keine Lösung zu geben.

Von DF1 booten ohne Bootselector

Wer keinen Bootselector installieren möchte, kann versuchen, über das in Kickstart integrierte Bootmenü von DF1 zu booten. Dies ist jedoch nur mit Programmen möglich, die nicht für das Booten von DF0 ausgelegt sind, und auch nur ab Kickstart 2.04. Während die Workbench problemlos von DF1 bootet, ist dies bei vielen Demos und Spielen nicht der Fall. Wer es trotzdem versuchen möchte, muss das Bootmenü aufrufen und DF1 als Bootlaufwerk auswählen. Dies geschieht, indem man direkt nach dem Einschalten des Amigas beide Maustasten gedrückt hält.


Je nach Kickstart-Version sieht das Bootmenü etwas anders aus. Wähle das Laufwerk aus, von dem gebootet werden soll.