Dies ist die Fortsetzung des Tutorials „Diagnose am Amiga mit DiagROM - Teil 1“ und baut auf den Informationen des ersten Teils auf. Es ist unbedingt erforderlich, den ersten Teil vor dem Fortfahren abzuarbeiten.
Bevor es losgeht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
- Nur im spannungslosen Zustand an der Hardware arbeiten.
- Vermeide Kurzschlüsse bei der Herstellung des seriellen/parallelen Dongles.
- Achte auf die richtige Verdrahtung des seriellen Kabels, wenn du es selbst löten willst. Eine falsche Verdrahtung kann zu Schäden an der Hardware führen.
- Vermeide statische Aufladung, indem du ein antistatisches Armband trägst.
- Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die direkt oder indirekt aus der Benutzung dieses Handbuches entstehen.
Diagnose über die serielle Schnittstelle
Es kann vorkommen, dass der Amiga zwar teilweise funktioniert, aber kein Bild mehr anzeigt. In diesem Fall können die Informationen auch über die serielle Schnittstelle ausgegeben werden. Dazu braucht man nur ein serielles Kabel und einen zweiten Computer, der die Informationen empfängt.
Das Kabel
Es handelt sich um ein serielles Nullmodemkabel ohne Handshaking, das nur RX, TX und GND verbindet. Wer das Kabel selbst herstellen möchte, kann sich an folgendem Schema orientieren.
Für den Anschluss wird auf der einen Seite eine D-SUB-9 Buchse und auf der anderen Seite eine D-SUB-25 Buchse benötigt. Zusätzlich wird ein Seriell-zu-USB-Adapter benötigt. Achte darauf, dass es sich um einen D-SUB-Stecker und nicht um eine Buchse handelt.
Das Terminal-Programm
Um die Daten auf dem PC empfangen zu können, benötigen wir ein Programm. Eines der bekanntesten Programme ist Putty. Installiere Putty und öffne die Optionen für die serielle Verbindung. Stelle sicher, dass die Parameter wie folgt eingestellt sind
Speed: 9600
Data bits: 8
Stop bits: 1
Parity: None
Flow Control: XON/XOFF
Neben “Serial line to connect to” muss der Port angegeben werden, an dem der serielle USB-Adapter angeschlossen ist. Falls der Port nicht bekannt ist, findet man die Antwort im Gerätemanager unter “Anschlüsse”. In meinem Fall ist es Port 4.
Klicke nun auf den Radio-Button “Serial”.
Der Verbindungsaufbau
Um eine Verbindung zum Amiga herzustellen, gehen wir wie folgt vor:
- Schalte den Amiga aus
- Verbinde den Amiga und den PC mit dem Nullmodemkabel.
- Klicke in Putty auf "Öffnen
- Schalte den Amiga ein
Wenn alles funktioniert hat, sollten Daten über die serielle Schnittstelle gesendet werden.
Am Ende erscheint ein Hinweis, der besagt, dass wir innerhalb einer bestimmten Zeit entweder eine Taste auf der Amiga-Tastatur oder die rechte Maustaste drücken sollen. Wenn wir dies tun, können wir die PC-Tastatur als Eingabegerät über die serielle Schnittstelle verwenden. Beachte, dass wir für diesen Vorgang nur ein kleines Zeitfenster haben. Wenn wir es verpassen, müssen wir den Amiga neu starten und ggf. auch Putty.
Jetzt können wir den Amiga diagnostizieren, ohne auf die Bildschirmausgabe des Amigas angewiesen zu sein.
Diagnose der seriellen und parallelen Schnittstelle
Mit DiagROM ist auch die Diagnose der seriellen und parallelen Schnittstelle möglich. Dazu werden entsprechende Dongles benötigt. Diese kleinen Platinen werden in die Schnittstellen gesteckt und verbinden die notwendigen Leitungen, so dass diese mit DiagROM überprüft werden können.
Die Komponenten
Zunächst benötigen wir die beiden unbestückten Platinen. Die Gerber-Daten hat der Entwickler bereits auf die Website von PCBWay hochgeladen. Sie können also einfach dort bestellt werden:
Zusätzlich werden folgende Komponenten benötigt
Serieller Dongle:
LED, 5 mm, rot x2 (Farbe beliebig)
Paralleler Dongle
Der Aufbau
Der Zusammenbau ist einfach und schnell. Die Bauteile werden wie folgt gelötet. Es ist darauf zu achten, dass die Bauteile auf der beschrifteten Seite der Platine angelötet werden, wie in den folgenden Bildern gezeigt. Der D-SUB-Stecker wird für den parallelen Dongle und die D-SUB-Buchse für den seriellen Dongle benötigt.
Die Farbe der LEDs spielt keine Rolle und kann frei gewählt werden, jedoch muss auf die Polarität geachtet werden. Das längere Beinchen der LEDs ist der Pluspol. Widerstände haben keine Polarität.
Die Ports prüfen
Schalte dann den Amiga aus und stecke den Dongle in den entsprechenden Port. Starte den Amiga und wähle unter DiagROM den Punkt „Porttests“ und im folgenden Menü „Parallel Port“ oder „Serial Port“, je nachdem, was getestet werden soll. Der Test wird dann mit einer beliebigen Taste gestartet.
Die auf den Dongles angebrachten LEDs dienen lediglich zur Kontrolle, ob an den jeweiligen Ports Spannungen anliegen.