Viren sind ein potentielles Problem für Computeranwender. Datenverlust und Spionage und weitere Risiken bergen sich hinter der Schadsoftware. Das ist heute noch genauso der Fall wie früher. Antivirenprogramme schützen zum Teil davor. Als der Amiga noch weit verbreitet war, gab es bereits Antiviren-Software. Allerdings bringt der beste Antivirus nichts, wenn dieser nicht auf dem aktuellen Stand ist, und da kaum ein Amiga-Anwender eine Internetanbindung hatte, war dies bereits ein KO-Kriterium. Dazu kommt, dass viele Amiga-Varianten nicht mal mit einer Festplatte ausgestattet waren, auf der ein Antivirus-Programm installiert werden konnte.
Antiviren-Tools mussten also von Diskette geladen werden und anschließend wurden die einzelnen Disketten untersucht. Spezielle Boot-Blöcke die angeblich den Speicher von Viren bereinigen, schützen nur einen Teil der Viren. Antivirus-Programme mussten manuell aktualisiert werden. Dazu war eine Virendefinitionsdatei nötig, die eingespielt werden musste. Die Webseite Virus Help Team stellt sogar heute noch Antiviren-Tools mit entsprechender Definitionsdatei zur Verfügung.
Not macht erfinderisch. So wurde nach einer universellen Lösung gesucht, die Anwender vor Viren-Attacken schützen sollten, auch wenn kein Viruskiller installiert war. Einzige Voraussetzung ist ein externes Disketten-Laufwerk. Gemeint ist das RocKnight Antivirus Device RV300C.
Das RocKnight Antivirus Device RV300C von Roctec ist ein Hardware-Antivirus für den Amiga. Im Gegensatz zu den üblichen Software-Antivirenprogrammen versucht dieser nicht, das Virus zu entfernen, sondern verhindert von vornherein das Schreiben von möglicher Schad-Software auf Diskette. Das Gerät muss deshalb zwischen Amiga und externem Laufwerk eingebunden werden. Ohne externes Laufwerk kann das RocKnight Antivirus nicht verwendet werden.
Mit der Funktion "Protect" werden alle Schreibvorgänge verhindert, dies hat nur Einfluß auf eine Diskette im externen Laufwerk. Mit "Virus" werden hingegen lediglich die Schreibvorgänge auf dem Boot-Block abgeblockt. Das Beschreiben anderer Bereiche der Diskette ist weiterhin möglich. Des Weiteren warnt das RocKnight Antivirus Device vor Schreibzugriffen mit einem akustischen Ton. Auch bei Schreibzugriffen auf das interne Laufwerk.
Die Tasten "Protect" und "Virus" auf der Vorderseite des RocKnight schalten die jeweiligen Funktionen ein oder aus. Somit muss eine Diskette nicht mal aus dem Laufwerk entnommen werden, um den Schreibschutz zu aktivieren. Die Track-Anzeige zeigt die Position des Lese-/Schreib-Kopfes an, hat aber davon abgesehen keine besondere Funktion.
Eine Übersicht der Funktionen des RocKnight Antivirus Device RV300C
OFF (Virus)
OFF (Protect)
Ein "Beep" ertönt und warnt lediglich vor Schreibzugriff auf den Bootblock. Kein Schreibschutz.
ON (Virus)
OFF (Protect)
OFF (Virus)
ON (Protect)
ON (Virus)
ON (Protect)
Ein "Beep" ertönt und warnt lediglich vor Schreibzugriff auf den Bootblock. Kein Schreibschutz.
ON (Virus)
OFF (Protect)
In diesem Modus ist der Schreibschutz des Boot-Blockes aktiv.
OFF (Virus)
ON (Protect)
Nur das externe Laufwerk wird vor Schreibzugriffen geschützt. Ein "Beep" ertönt und warnt lediglich vor Schreibzugriff auf den Bootblock, auch für das interne Laufwerk.
ON (Virus)
ON (Protect)
Nur das externe Laufwerk wird vor Schreibzugriffen geschützt. Boot-Blöcke in allen Laufwerken werden geschützt. Kein akustischer Ton.